Ich werde es nicht müde meine lebendigen Abenteuer mit Euch zu teilen.
Obwohl ich mich inzwischen am Dumaresq River in Texas wiederfinde, zieht mein Geist noch durch die Höhen von Glen Rock.
Ein Mitbewohner des dortigen Campgrounds zeigte sich erfahren und empfahl einen frühen Aufstieg auf den mächtig über uns ragenden Berg.
Ich aber war mit meinem Buch beschäftigt und fand den Dreh zum Laufen erst spät am Nachmittag.
Ein Blick auf den Stand der Sonne ließ mich abschätzend denken: „Ach, das schaffst Du allemal!“, und so machte ich mich, trotz der späten Stunde noch auf den Weg hinauf.
Meine Knie, angeschlagen vom Alter und vielleicht auch von unangepasster Ernährung, sollten mich nicht aufhalten. Ich nahm den Wanderstab und machte mich auf den Weg in die Höhe.
Der Pfad führte zunächst durch dichtes Lantana, einem alles überwachsenden Kraut, welches sich durch die schönsten Blüten trotz übernehmlichen Verhaltens beliebt macht.
Steil, steil ging es hinauf. Immer höher und höher, sodass der Blick bald auf eine sich tief unter mir liegende Landschaft ergoss.
Auf den Höhen wachsen uralte Grasbäume, die ihren Fruchtstängel wie Speere über sich tragen. Von den Ureinwohnern werden sie als Wächter des Waldes bezeichnet und jeder der sie sieht erkennt sofort warum.
Diese vielleicht drei- bis vier Meter hochwachsenden Bäume tragen einen Grasbusch als Blätterdach und brauchen für eine Meter wuchs Hundert Jahre.
Mein Wanderstab kam immer wieder und sehr intensive zum Einsatz.
Sonst hätte ich den steilen Hang wohl kaum erklimmen können. Tatsächlich machte ich es mit dem Setzen der Sonne fast bis zum Zenit, kam dann aber an eine Stelle, an der ich fünf oder sechs Meter steile, haltlose Erde zu überbrücken gehabt hätte und somit ließ ich mich dann kurzentschlossen nieder, genoss die atemberaubende Aussicht und schoss die Fotos, die ihr unterhalb betrachten könnt.
Mein Weg führte mich dann am folgenden Tag Richtung Texas an den Dumaresq River, ein Ort wie er zwar im Bilderbuch vorkommt, jedoch von landwirtschaftlichen Aktivitäten dominiert überall auch die schmerzenden Narben des landschaftlichen Missbrauchs zeigt.
Nicht das meine Vorzüge die Bewirtschaftung des Landes etwa ablehnen. Nein, natürlich nicht, auch ich esse mich gern satt. An einer Landwirtschaft in Harmonie mit der Natur jedoch ist mir schon sehr gelegen. Ich glaube an den Respekt den wir, den uns gegebenen Umständen entgegenbringen sollten. Alles ist ein Geschenk und als solches behandelt, auch für immer für uns da.