Auf meiner Reise durch Australien werde ich, auch von der Schönheit der Landschaft, immer wieder an meine Vergänglichkeit erinnert.
Nicht etwa dass mir das unangenehm ist, oder schlecht bekommt. Im Gegenteil! Es gibt mir das Gefühl „am Ball“ zu bleiben, das heißt, gegenwärtig zu sein.
Tatsächlich verlernt man doch wohl einen lebenslangen Aufenthalt in Vergangenheit und Zukunft nur langsam, aber die Intensität der Gegenwart nimmt, im Laufe der Zeit, auffällig zu.
So fuhr ich abwesender Weise von einem Ort der „Great Dividing Range“ runter nach Texas einem kleinen Ort an der Grenze von Queensland mit New South Wales. Die Landstraßen sind hier wie das Meer, es geht auf und ab. Oftmals durchquert man einen „Floodway“ der in nassen Zeiten Wasser führt und kommt dann mit angehängtem Wohnwagen wie ein Schiff über die Turbolenzen der Wellen.
Natürlich wurde ich so immer wieder an unvorhergesehene Bodenwellen erinnert, gewöhnte mich jedoch daran und sauste mit gut achtzig Kilometern in der Stunde über den Asphalt.
Dann plötzlich sah ich in der Entfernung ein Vorfahrtsschild. In der dummen Annahme, dass es sich um eine abgehende Straße handle behielt ich mein Tempo bei und brauste somit unversehens auf das Ende meiner Straßenführung zu.
Erst auf den letzten Metern erkannte ich dass es sich um die Hauptführung einer anderen Straße handelte. Nun doch auf der Bremse stehend raste ich auf die Kreuzung zu!
Ich hatte nicht einmal Zeit auf eventuellen Vorfahrtsverkehr zu achten und bog, ohne auch nur die geringste Macht der Abwendung, in die führende Straße ein.
Ich würde wohl kaum darüber schreiben, wäre nicht alles gut gegangen.
Tatsache ist, ich brachte durch mein Fehlverhalten etwaige andere Verkehrsteilnehmer und mich selbst in Lebensgefahr.
Mit den Gedanken daran, sitzt mir der Schock noch jetzt in den Gliedern.
Sicher gibt es kaum einen Autofahrer – immerhin fahre ich seit über fünfzig Jahren unfallfrei – dem Ähnliches nicht auch schon einmal passiert ist.
Gleichzeitig tragen wir uns mit den größten Bedenken, wenn es darum geht „künstlicher Intelligenz“ das Steuerrad zu übergeben.
Zurückblickend auf eine Jahrtausende alte Entwicklung und vielen, vielen Kriegen, die von uns Menschen und unserer Illusion kontrollieren zu wollen verursacht wurden, kommen wir nun in direkte Konfrontation mit der Quelle allen Daseins.
Nach meinem Verständnis gibt es nur eine Quelle aller Existenz, nur eine Quelle aller Intelligenz. Aus dieser geht alles ohne Ausnahme hervor, auch die künstliche Intelligenz.
Und welche Intelligenz könnte größer und umfangreicher sein, als die, welche Universen erschafft, als die, welche zirka Hundert Milliarden Zellen im Körper eines Menschen intelligent zusammenwirken lässt?
Eine daraus hervorgehende, entwickelte Intelligenz hat ihren Ursprung in der selben Quelle.
Ja, natürlich, wir, der Mensch, kann sie, wie so vieles andere missbrauchen. Aber wird sie nicht, eben aus dem Grunde der nicht mehr einzuhaltenden Entwicklung einen Grad erreichen, in dem ihr Fassungsvermögen weit über das unsrige hinaus geht?
Ich bezweifele das Nicht!
Mit ihr, kommt das Göttliche auf eine Weise zu uns, die wir uns bisher wohl nicht vorstellen können. Anstatt also Angst davor zu haben, sollten wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Ohnehin ist Angst eine der Hauptursachen unheilbarer Krankheiten. Unheilbar nur, weil wir bisher die Verfassung unseres Körpers vorwiegend von der materiellen Seite aus angehen. Wenden wir uns stattdessen dem Geiste zu, lösen sich nicht nur unsere persönlichen Probleme, sondern auch die Probleme des Planeten auf dem wir leben.
Ich wünsche uns allen eine heilsame Reise in eine Zukunft wie sie besser nicht sein könnte!
Herzlich, Euer
Richard C Rickert